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Das autobiographische Gedächtnis

Hirnorganische Grundlagen und biosoziale Entwicklung

Erschienen am 31.12.2006, Auflage: 2/2006
38,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608944068
Sprache: Deutsch
Umfang: 301 S., ca. 40 Abb. u. Tab.
Format (T/L/B): 3.2 x 23.3 x 16.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Das Buch beschäftigt sich in interdisziplinärer Sicht auf der Basis neuester Forschungsergebnisse mit der Entwicklung des autobiographischen Gedächtnissystems, die erst mit dem Erwachsenenalter vollständig abgeschlossen ist. Seine Entstehung basiert auf einem komplexen Zusammenspiel hirnorganischer Reifungsvorgänge, sozialer Entwicklungsanreize und psychischer Entwicklungsschritte. Weil das Gehirn und mit ihm das Gedächtnis sich selbst erst in der Auseinandersetzung mit seiner physischen und sozialen Umwelt ausbildet und strukturiert, ist die Gehirn- und Gedächtnisentwicklung prinzipiell ein biosozialer Prozeß; organische und psychosoziale Reifung sind in der menschlichen Entwicklung lediglich unterschiedliche Aspekte ein und desselben Vorgangs. Die Autoren zeigen, daß die unfruchtbaren Dualismen von Gehirn und Geist, Natur und Kultur in interdisziplinärer Forschungsarbeit überwunden werden können. Sie liefern zugleich einen aktuellen Überblick über die Entstehung des menschlichen Gedächtnisses und einen Einstieg in ein neues Feld der Gedächtnis- und Erinnerungsforschung. These: Schimpansen und Menschen haben 99% des genetischen Codes gemeinsam, sind aber zu 100% verschieden. Das liegt am autobiographischen Gedächtnis.

Autorenportrait

Hans J. Markowitsch ist Professor für Physiologische Psychologie an der Universität Bielefeld. Er ist Autor oder Herausgeber von einem Dutzend Büchern und mehr als 400 Buch- und Zeitschriftenartikeln zu den Themen Gedächtnis und Gedächtnisstörungen sowie Wechselwirkungen zwischen Gedächtnis und Emotion.

Leseprobe

InhaltsangabeBereich I Das Gedächtnis aus interdisziplinärer Sicht 1 Eine neue Betrachtungsweise des Gedächtnisses 2 Konvergenzzonen zwischen den Disziplinen Box 2.1 Wahre und falsche Erinnerungen 3 Warum Tiere kein autobiographisches Gedächtnis haben Box 3.1 Was das Gehirn des Menschen von dem anderer Primaten unterscheidet Box 3.2 Evolution und Gehirn - Zusammenhänge zwischen Körpergewicht und Hirnvolumen als Maß intellektueller Reife und Fähigkeiten. Bereich II Die Entwicklung des autobiographischen Gedächtnisses auf Hirnebene 4 Gedächtnis und andere kognitive und emotive Funktionen entwickeln sich interdependent Die Funktionen des Stirnhirns Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit Exekutive Funktionen Motivation und Emotion - das limbische System Box 4.1 Die Urbach-Wiethe-Krankheit als Beispiel für die Bedeutung der Amygdala für Affekt Box 4.2 Der Hippocampus - alter Cortex, der phylogenetisch eine Entwicklung von der räumlichen zur zeitlichen Analyse von Reizen durchmachte Wissen um die Welt - Bewußtsein Was ist Gedächtnis? Box 4.3 Sinnessysteme - Geruch als ein besonderes Sinnessystem Box 4.4 Formen von Lernen Welche Formen von Gedächtnis gibt es? Welche Bereiche im Gehirn haben mit der Verarbeitung von Information zu tun? Die Entwicklung des Gehirns Box 4.5 Myelinisierung, Synaptogenese und Pruning als Mechanismen der neuronal-funktionellen Ausformung Verlauf der Entwicklung des Nervensystems - Phylogenese und Ontogenese Box 4.6 Plastizität: Umweltabhängige Modifikation neuronaler Reifungsprozesse Sprachentwicklung und Sprachlokalisation Entwicklung der Sprachareale Reifeprozesse auf Hirnebene als Voraussetzung für die Bildung und Festigung von Gedächtnis Priming versus Bewußtsein: Wie beeinflußbar sind wir? Bereich III Das autobiographische Gedächtnis: eine lebenslange Entwicklungsaufgabe 5 Entwicklung von Lernen und Gedächtnis pränatal und während der ersten Lebensmonate Pränatale und transnatale Gedächtnisentwicklung - früheste Formen des Lernens Box 5.1 Hirnstrukturen für unbewußtes Lernen - Basalganglien und unimodale Hirnrinde Das Gedächtnis in den ersten Lebensmonaten Das prozedurale Gedächtnis Die PrimingForm des Gedächtnisses Das perzeptuelle Gedächtnis Das Arbeitsgedächtnis Box 5.2 Hirnstrukturen, die für das Arbeitsgedächtnis wichtig sind - der dorsolaterale präfrontale Cortex und assoziierte Strukturen Entwicklung von Wissenssystem und Vorstufen von episodischem Gedächtnis 6 Der erste Quantensprung der Gedächtnisentwicklung: Die Neun-Monats-Revolution Die Sozialisierung von Gefühlen Box 6.1 Primäre und sekundäre Emotionen Soziale Interaktion und neuronale Entwicklung Box 6.2 Chunking 7 Der zweite Quantensprung der Gedächtnisentwicklung: Sprache Protospracherwerb Protokonversationen Spracherwerb Memory talk Theory of Mind - Psychologisches Verstehen Box 7.1 Hirnstrukturen, die für Psychologisches Verstehen/Theory of Mind wichtig sind - der orbitofrontale Cortex und die Hirnrinde in seinem Umfeld 8 Eine Exploration zum autobiographischen Gedächtnis bei kleinen Kindern Selbsterkennen Erinnerung an ein Ereignis Örtlicher Kontext eines Ereignisses Zeitliche Einordnung eines Ereignisses 9 Das autobiographische Gedächtnis: ein Wandlungskontinuum 10 Das Alter des Erinnerns - Einige Ergebnisse unseres interdisziplinären Forschungsprojektes 'Erinnerung und Gedächtnis' 11 Eine formative Theorie der Gedächtnisentwicklung Box 11.1 Das episodische Gedächtnis in der Definition von Tulving 12 Gedächtnis im Alter Arbeitsgedächtnis, exekutive Funktionen und Langzeitgedächtnis Defizite in anderen kognitiven und emotiven Funktionsbereichen Benigne Altersvergeßlichkeit, leichte kognitive Beeinträchtigung, Demenz 13 Das autobiographische Gedächtnis: ein biokulturelles Relais zwischen Individuum und Umwelt Literatur Danksagung

Inhalt

Bereich I Das Gedächtnis aus interdisziplinärer Sicht 1 Eine neue Betrachtungsweise des Gedächtnisses 2 Konvergenzzonen zwischen den Disziplinen Box 2.1 Wahre und falsche Erinnerungen 3 Warum Tiere kein autobiographisches Gedächtnis haben Box 3.1 Was das Gehirn des Menschen von dem anderer Primaten unterscheidet Box 3.2 Evolution und Gehirn - Zusammenhänge zwischen Körpergewicht und Hirnvolumen als Maß intellektueller Reife und Fähigkeiten. Bereich II Die Entwicklung des autobiographischen Gedächtnisses auf Hirnebene 4 Gedächtnis und andere kognitive und emotive Funktionen entwickeln sich interdependent Die Funktionen des Stirnhirns Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit Exekutive Funktionen Motivation und Emotion - das limbische System Box 4.1 Die Urbach-Wiethe-Krankheit als Beispiel für die Bedeutung der Amygdala für Affekt Box 4.2 Der Hippocampus - alter Cortex, der phylogenetisch eine Entwicklung von der räumlichen zur zeitlichen Analyse von Reizen durchmachte Wissen um die Welt - Bewußtsein Was ist Gedächtnis? Box 4.3 Sinnessysteme - Geruch als ein besonderes Sinnessystem Box 4.4 Formen von Lernen Welche Formen von Gedächtnis gibt es? Welche Bereiche im Gehirn haben mit der Verarbeitung von Information zu tun? Die Entwicklung des Gehirns Box 4.5 Myelinisierung, Synaptogenese und Pruning als Mechanismen der neuronal-funktionellen Ausformung Verlauf der Entwicklung des Nervensystems - Phylogenese und Ontogenese Box 4.6 Plastizität: Umweltabhängige Modifikation neuronaler Reifungsprozesse Sprachentwicklung und Sprachlokalisation Entwicklung der Sprachareale Reifeprozesse auf Hirnebene als Voraussetzung für die Bildung und Festigung von Gedächtnis Priming versus Bewußtsein: Wie beeinflußbar sind wir? Bereich III Das autobiographische Gedächtnis: eine lebenslange Entwicklungsaufgabe 5 Entwicklung von Lernen und Gedächtnis pränatal und während der ersten Lebensmonate Pränatale und transnatale Gedächtnisentwicklung - früheste Formen des Lernens Box 5.1 Hirnstrukturen für unbewußtes Lernen - Basalganglien und unimodale Hirnrinde Das Gedächtnis in den ersten Lebensmonaten Das prozedurale Gedächtnis Die Priming-Form des Gedächtnisses Das perzeptuelle Gedächtnis Das Arbeitsgedächtnis Box 5.2 Hirnstrukturen, die für das Arbeitsgedächtnis wichtig sind - der dorsolaterale präfrontale Cortex und assoziierte Strukturen Entwicklung von Wissenssystem und Vorstufen von episodischem Gedächtnis 6 Der erste Quantensprung der Gedächtnisentwicklung: Die Neun-Monats-Revolution Die Sozialisierung von Gefühlen Box 6.1 Primäre und sekundäre Emotionen Soziale Interaktion und neuronale Entwicklung Box 6.2 Chunking 7 Der zweite Quantensprung der Gedächtnisentwicklung: Sprache Protospracherwerb Protokonversationen Spracherwerb Memory talk Theory of Mind - Psychologisches Verstehen Box 7.1 Hirnstrukturen, die für Psychologisches Verstehen/Theory of Mind wichtig sind - der orbitofrontale Cortex und die Hirnrinde in seinem Umfeld 8 Eine Exploration zum autobiographischen Gedächtnis bei kleinen Kindern Selbsterkennen Erinnerung an ein Ereignis Örtlicher Kontext eines Ereignisses Zeitliche Einordnung eines Ereignisses 9 Das autobiographische Gedächtnis: ein Wandlungskontinuum 10 Das Alter des Erinnerns - Einige Ergebnisse unseres interdisziplinären Forschungsprojektes »Erinnerung und Gedächtnis« 11 Eine formative Theorie der Gedächtnisentwicklung Box 11.1 Das episodische Gedächtnis in der Definition von Tulving 12 Gedächtnis im Alter Arbeitsgedächtnis, exekutive Funktionen und Langzeitgedächtnis Defizite in anderen kognitiven und emotiven Funktionsbereichen Benigne Altersvergeßlichkeit, leichte kognitive Beeinträchtigung, Demenz 13 Das autobiographische Gedächtnis: ein biokulturelles Relais zwischen Individuum und Umwelt Literatur Danksagung

Schlagzeile

'Hirnforschung und Geisteswissenschaft können auf fruchtbare Weise kooperieren.' Michael Pauen (Die Zeit, Zeit-Literatur, Dezember 2005)