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Nr. 14 Lesen hilft. - Der Newsletter Ihrer Buchhandlung Hübener

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

ist es in Ordnung, wie gewohnt auf SocialMedia zu posten oder einen Newsletter zu schicken, während in der Ukraine Krieg herrscht? Während unsere stabile Weltordnung in Europa in ihren Grundfesten erschüttert wird? 
Der Spagat zwischen Krieg und Alltag ist für alle nicht leicht.
Momentan fühlt es sich irgendwie falsch an, in der Buchhandlung, auf Facebook, Instagram und hier per Newsletter einfach dem täglichen Geschäft nachzugehen. 
Normalerweise posten wir alle paar Tage etwas, schreiben zweimal monatlich diesen Newsletter zum Thema Bücher, sprechen Empfehlungen aus, weisen auf Veranstaltungen hin, berichten lustig und ernst über unseren Arbeitsalltag.  
Aber können wir das weiterhin? 
Auch wir sind, wie so viele andere, fassungslos und ängstlich, besorgt über das, was aktuell in der Ukraine geschieht. Unsere Gedanken sind bei all den Menschen, die Angst um ihr Leben, ihre Lieben und ihr Land haben. 
Wir finden aber auch, dass lesen hilft. Schon im normalen Leben ziehen wir Leser uns in die Welt der Bücher zurück, um dort unserem Alltag zu entfliehen, schöne Momente zu erleben, Aufregung, Abenteuer, Märchenhaftes, Mut und Liebe zu erfahren. 
So sehen wir auch unsere Posts auf den SocialMedia-Kanälen und diesen Newsletter. 
Damit wollen wir den Ernst der aktuellen Situation nicht verleugnen, sondern euch und uns zwischendurch auf andere Gedanken bringen. 
Wenn Sie sich über den Krieg in der Ukraine informieren wollen, gehen Sie auf www.tagesschau.de www.zdf.de/nachrichten www.bbc.com/news und andere seriöse Medien. 
Die Situation belastet Sie zu sehr? 
Sprechen Sie mit Freund:innen und Familienmitgliedern, wenden Sie sich kostenlos und anonym z.B. an die Deutsche Telefonseelsorge 0800 111 0 111
                            0800 111 0 222
Akute Hilfe speziell für Kinder und Jugendliche 116 111
Machen Sie bewusst eine Pause von all den schlimmen Nachrichten, schalten Sie Fernsehen, Radio und SocialMedia ab und lesen Sie ein schönes Buch, bevor Sie wieder, hoffentlich gestärkt, in die Wirklichkeit zurückkehren.
Helfen Sie mit Geld- und Sachspenden.


Hier nun unsere Buchempfehlungen zur zeitweisen Ablenkung:

Ganz leichte Kost:

Colleen Hoover, Für immer ein Teil von dir
dtv  400 Seiten  16,95€

Fünf Jahre nach dem tragischen Unfalltod von Scotty, ihrer großen Liebe, kehrt Kenna zurück. Da ihr die Schuld an dem Unfall gegeben wurde, hat sie die Zeit im Gefängnis verbracht und dort eine Tochter geboren, die bei Scottys Eltern aufwächst. Ihr sehnlichster Wunsch: ihre kleine Tochter endlich kennenzulernen. Am ersten Abend trifft sie Ledger, den ersten Mann, zu dem sie sich nach Scotty hingezogen fühlt. Doch dann stellt sich heraus, dass er Scottys bester Freund war und sich nun auch um Diem, seine Patentochter kümmert und Kenna, die Unfallverursacherin, ganz bestimmt nicht im Leben ihrer Tochter dulden kann.
Ein herzzerreißendes Buch. Eine typische Geschichte von Colleen Hoover: Ein nicht ganz einfaches Thema leicht verpackt zu lesen.

Empfohlen von Silke Gutowski 


Alex Schulmann, Die Überlebenden
dtv  304 Seiten 22,-€

Benjamin, Pierre und Nils kehren nach zwanzig Jahre an den Ort ihrer Kindheit zurück in das Holzhaus am See, mitten in den schwedischen Wäldern, um die Asche ihrer verstorbenen Mutter zu verstreuen. Das erste, was man von ihnen erfährt ist, dass sie sich geprügelt haben und sich nun weinend in den Armen liegen. Erzählt wird die Geschichte einer schwierigen Kindheit. Der Vater ein cholerischer Alkoholiker, bei dem die Stimmung beim Spiel mit den Kindern schnell in Gewalt umschlagen kann, die Mutter, die selbst dem Alkohol nicht abgeneigt ist, seltsam distanziert. Die Jungen immer in Wettstreit um die Liebe der Eltern und deren Anerkennung und Aufmerksamkeit. Als Erwachsenen sind sie voneinander entfernt, jeder lebt sein eigenes Leben. Doch nach dem Tod der Mutter machen sie sich noch einmal auf um die Vergangenheit zu erkunden und das schreckliche Ereignis von damals endlich aufzuarbeiten.
Ein atmosphärisch sehr dichter Roman mit einer Wendung am Schluss, die einem schier den Atem raubt. Unbedingt lesen.

Empfohlen von Silke Gutowski


Krimi: 

Louise Penny, Totes Laub
Kampa  526 Seiten  19,90€

Der neunjährige Laurent Lapage hat eine blühende Fantasie. Die Einwohner des kleinen kanadischen Städtchens Three Pines haben herzhaft gelacht, als der Junge am Vortag aufgeregt mit einer aberwitzigen Geschichte über riesige Kanonen und ein Monster im Wald in Oliviers Bistro gestürzt ist. Doch am nächsten Tag wird der Junge tot im Straßengraben gefunden. Scheinbar ein Fahrradunfall. Doch Armand Gamache, dem ehemaligen Chef der Sûreté du Québec, der seinen Ruhestand in Three Pines genießt, kommen Zweifel. Hätte man Lauren dieses Mal Glauben schenken müssen?
Auch wenn es diesmal um den Mord an einem Kind geht: Dieses ist die erholsamste Serie, die mir seit langem unter die Augen gekommen ist, in der ich mich ganz einfach meiner Sucht hingebe und lese, lese, lese ... Da kann es dann auch draußen ruhig hageln, stürmen oder schneien!

Empfohlen von Katja Müller


Kinderbuch:

Und plötzlich war Frau Honig da  Frau Honig und das Glück der kleinen Dinge  

Sabine Bohlmann, Und plötzlich war Frau Honig da
Carlsen  224 Seiten  6,99€

Plötzlich steht Frau Honig vor der Tür von Familie Sommerfeld und behauptet, von der Vermittlungsstelle für Familien, denen alles über den Kopf wächst, kurz VfFdaüdkKw, geschickt worden zu sein, um Herrn Sommerfeld und seinen vier Kindern zu helfen. Und das ist auch dringend nötig. Camille, Betty, Theo und der kleine Hugo sind schon sehr speziell. Dafür ist Frau Honig nicht irgendein Kindermädchen, sondern ein ganz zauberhaft magisches. Plötzlich ist der Kühlschrank mit allerlei Köstlichkeiten gefüllt, statt etwas Kleingeld für den Bäcker gibt es für jedes Kind ein ausgesprochen leckeres Pausenbrot und böse Wörter verschwinden schwuppdiwupps in der Schublade.
Der erste Band einer ganz wunderbaren Reihe zum Selberlesen ab 8 oder zum Vorlesen, denn sie macht auch Erwachsenen Spaß.

Empfohlen von Silke Gutowski


Und doch noch zwei Sachbücher/Biografien, passend zum Thema:

Christiane Hoffmann, Alles, was wir nicht erinnern
Beck  279 Seiten  22,-€

Christiane Hoffmann macht sich zu Fuß auf einen langen Weg. Sie will die 550 Kilometer, die ihr Vater und ihre Großmutter 1945 auf ihrer Flucht aus dem kleinen schlesischen Dorf Rózyna ( Rosenthal ) gegangen sind, selbst zurücklegen. Sie hat das Gefühl, dass ihr noch eine wichtiges Puzzleteil fehlt, um ihren Vater und auch ihre eigene Geschichte zu verstehen. Sie kennt das Dorf schon seit vielen Jahren und hat gute Kontakte dorthin, aber die Städte und Dörfer, die sie auf ihrer Wanderung passiert, sind ihr fremd. Christiane Hoffmann interessiert sich für Menschen und für ihre Geschichte. Sie will ehrliche Antworten und kann unbequeme Fragen stellen. Sie besucht Museen und lernt auf ihrer Suche nach Zeitzeugen interessante Menschen kennen. Was wie ein politischer Reiseführer beginnt, ist aber noch viel mehr.
Ich selbst bin Tochter eines aus Westpreußen geflohenen Vaters und ich träume nachts manche Träume, die Christiane Hoffmann träumt und in den Beschreibungen ihres Vaters finde ich meinen Vater wieder. Ich glaube auch das ist ihr ein Anliegen: das Verhalten von Menschen, und das was sie erlebt und erlitten haben zusammenzubringen.
Vielschichtig und berührend ist dieses Buch und mir hat es an manchen Stellen die Augen geöffnet. Ich habe viel gelernt und das war nicht immer nur angenehm. Dieses Buch wurde auf die Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse im Bereich Sachbuch aufgenommen - verdient, wie ich finde.

Empfohlen von Petra Riggers


Erich Kästner, Das Blaue Buch - Geheimes Kriegstagebuch 1941 - 1945
Atrium  406 Seiten  16,-€

Erich Kästners Bücher wurden von den Nazis verboten. Zwar durfte er weiterhin Drehbücher für Durchhaltefilme verfassen, seine Romane allerdings wurden verboten und verbrannt. In dieser Situation entschloss er sich, ein geheimes Kriegstagebuch zu schreiben. Zwischen seinen viertausend Bänden umfassenden Bibliothek versteckte er ein blaues, unbeschriftetes Buch, zu dem er ab 1941 griff, um seinen Alltag, geprägt von Frontberichten, dem Leben in Berlin, Stromsperren und Bombenangriffen, zu notieren. So entstand ein einzigartiges Zeitdokument aus dem Dritten Reich.
In diesen privaten Aufzeichnungen dringt aus jeder Zeile die Ernsthaftigkeit und der Witz, der Stress und die täglichen Einschneidungen (fürs Hirn, für den Bauch und fürs Portemonnaie) durch.

Empfohlen von Katja Müller


Und wenn Sie zu uns kommen, dann vergessen Sie nicht, einen Blick in unser Schaufenster zu werfen.

Der Friedrich-Bödecker-Kreis Bremerhaven sorgt über die Initiative Bücher-Kindergärten (www.buecher-kindergaerten.de) dafür, dass sich 25 Kindergärten in Bremerhaven mit Bilderbüchern, Vorlesepaten und Fortbildungen für Erzieher*innen Bremerhavener Kindergartenkinder mit dem Thema Vorlesen, Lesen und Büchern beschäftigen können. 
Da die jährliche Ausstellung in der Stadtbibliothek aufgrund von Corona im letzten Jahr nicht stattfinden konnte, haben einige Bremerhavener Buchhandlungen, selbstverständlich auch wir, ihre Schaufenster zur Verfügung gestellt. 
Das hat uns und der Kindertagesstätte Stettiner Straße so gut gefallen, dass wir auch in diesem Jahr unser Schaufenster von den Kindern der Kita gestalten lassen haben. 
Diesmal zum wichtigen Thema Gesundheit: mit dem Jolinchen-Kids - Fit und gesund in der Kita-Programm der AOK.
Vielen Dank dafür an die Kita-Kinder!!

Lange Rede... schauen Sie sich an, was die Kinder gebastelt, gemalt und gestaltet haben!


"Wenn es mit schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler*"
Philippe Djian

*oder zu meiner Buchhändlerin


Wir wünschen Ihnen und uns alles erdenklich Gute und hoffen auf einen baldigen Frieden in Europa und der Welt.
Ihre Buchhändler*innen

Jens Fleischer (Buchhändler und Inhaber)
Petra Riggers (Buchhändlerin)
Katja Müller (Buchhändlerin)
Silke Gutowski (Buchhändlerin)
Susanne Lindner (Auszubildende)

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